Unser neuer Rasenmäher-Roboter

01.05.2014

Während der Woche keine Zeit und am Wochenende keine Lust zur Gartenarbeit - aber trotzdem wollen wir einen perfekten Rasen zu jeder Jahreszeit. Wir haben uns nicht für einen gewöhnlichen Gärtner entschieden, sondern für einen Rasenmäher-Roboter. Sie wie es sich für einen Tüftler gehört. Es wurde ein Gardena R40Li.

Die Hauptkriterien für den Kauf:

  • Preis/Leistung (Wohl wenig überraschend)
  • Lautstärke im Betrieb: Das Gerät soll auch von den Nachbarn akzeptiert werden und das gelingt nur, wenn es nicht (negativ auffällt). Ich habe die verschiedenen Hersteller verglichen und bin auf dem R40Li gelandet.
  • Größe des zu mähenden Rasens: Rasenmäher-Roboter sind so konstruiert, dass sie eine bestimmte Rasenfläche bearbeiten können. Zu große Roboter werden unnötig laut und verbrauchen Energie, zu kleine Roboter schaffen die Fläche nicht gleichmäßig niedrig zu halten.
  • Optik: Ja auch das Auge soll geschont werden und es gibt wirklich hässliche Geräte. Der R40Li sieht schon recht niedlich aus. Das hat bei uns dazu geführt dass er liebevoll Rudi genannt wird.

Das Funktionsprinzip

Es gibt verschiedene Arten wie ein Rasenmäher-Roboter funktioniert. Die Abgrenzung der zu mähenden Fläche erfolgt meist durch einen sogenannten Begrenzungsdraht. Dieser wird entlang der Rasenkante vergraben oder mit Klammern gehalten, die einen an Zeltheringe erinnern. Nach zwei Wochen ist der Draht komplett unter dem Gras eingewachsen und nicht mehr sichtbar.
Darüber hinaus gibt es zwei Mähverfahren:

  1. Den Rasen strukturiert abmähen: So wie man es als Mensch in der Regel manuell macht. Also Mäanderförmig oder Kreisförmig die Fläche abarbeiten. Vorteil: Das Mähen geht recht schnell und strukturiert. Nachteil: Der Mäher verfolgt immer dieselbe Bahn und die sieht man dann am Rasen irgendwann. Das System muss die Fläche kartografisch erfassen und seine Position kennen. Dadurch wird das System komplex und fehleranfällig.
  2. Es gibt Mäher, die wie der R40Li von Gardena nicht positionieren, sondern einfach zufällig umher fahren. Vorteil: Der Rasen wird gleichmäßig bearbeitet und der Mähroboter benötigt keine größere "Intelligenz". Nachteil: Schwer zugängliche Ecken bleiben unter Umständen ungemäht.
    Meine Erfahrung hat mir gezeigt dass die Option 2 sehr gute Ergebnisse liefert. Beim Gardena-Mäher wird zur Lösung der Schwächen ein weiterer Suchdraht in den Rasen verbaut. Dieser verläuft quer durch die Wiese vom gegenüberliegenden Ende zur Ladestation. Dadurch findet der (ansonsten blinde) Mäher immer wieder seine Station.
    Wichtig bei diesem Prinzip: Um einen optimal gemähten Rasen herzustellen, wird die Mähdauer variiert. Mäht der Mäher zu kurz am Tag, dann bleiben Stellen im rasen ungemäht. Mäht er zu lang, wälzt er den Rasen platt.

Auch Interessant: Der Mäher hat kein gewöhnliches Scherblatt, sondern eine schnell rotierende Scheibe mit drei Rasiererartigen Klingen. Diese schneidem beim Rasen stets nur sehr kleine Stücke ab die unsichtbar zwischen die Grashalme rieseln. Man hat also keinen Verschnitt sondern vielmehr eine kontinuierliche Dauerdüngung. Ich hätte es nicht geglaubt aber der Rasen wird dadurch gleichmäßig, Unkraut kann sich nicht durchsetzen und man läuft man ein paar Wochen wir auf einem Teppich!

Die Planung

Das Positionieren der Komponenten macht am Anfang etwas Arbeit und sollte ordentlich geplant werden. Man sollte sich bewusst sein, wo schwer zugängliche Stellen sind, wo der Mäher auf gar keinen Fall hinsoll und wo amn ihn am Besten versteckt, wenn er gerade nicht mäht. Auch ist festzulegen, zu welchen Uhrzeiten er mähen soll und wann er nicht fahren soll z.B. wegen den Kindern oder den anchbarn am Wochenende.

Im Detail sind einige Dinge zu beachten, die ich hier aufführen will.

Die Ladestation

Der Stellplatz der Ladestation (im Bild Position 1) sollte so gewählt werden, dass man eine Stromquelle in der Nähe hat, das Gerät in der Station Wettergeschützt ist, und ggf. von der Strasse her wenig einsehbar ist um sich neugierigen Blicken zu entziehen. Ansonsten ist Phantasie gefragt. Im Internet gibt es viele Videos von Tüftlern die sich vieles dazu ausgedacht haben. Wir haben uns für eine einfache und schöne Lösung entschieden: Wir haben in unserer Hecke einen Teil herausgeschnitten und die Ladestation dort montiert. Damit die Hecke das gerät nicht beim Laden behindert, habe ich eine Kunstoffwanne aufgeschnitten, grün lackiert und über die Station gestülpt. Nach einiger Zeit schließt sich die Hecke um das Gehäuse und macht es dadurch von außen unsichtbar.

Der Begrenzungsdraht

Beim Verlegen des Begrenzungsdrahts (Im Bild rot) sind die Abstände am Rand des Rasens so zu wählen, dass der Mäher das Gras vollständig erfasst und kein Kranz stehen bleibt. Trotzdem muss man soviel Abstand halten, dass der Rasenmäher nicht über Randsteine oder andere Kanten fährt und dort Blumenbeete beschädigt oder selbst hängen bleibt. Das genaue Austarieren der Abstände hat bei uns viele Wochen gedauert bis das Ergebnis vollständig unserer Erwartung entsprach.
Der Draht beginnt und endet an der Ladestation und wird dadurch mit dem Signal versorgt, welches letzten Endes der Mäh-Roboter als Grenze beachtet. Bitte beachten: Der Hersteller gibt vor, dass der Begrenzungsdraht an der Ladestation mindestens zwei Meter gerade zur Seite geführt wird. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Rasenmäher nicht die Einfahrt in die Station verweigert. In meiner Installation (siehe Bild) führe ich den Draht direkt seitlich entlang der Station aber es funktioniert trotzdem. Also einfach etwas darauf achten.

Der Suchdraht

Der Suchdraht (im Bild blau) hat beim R40Li ein paar Besonderheiten.

  • Er sollte mind. 2 Meter vor der Ladestation senkrecht gerade zur Station führen damit der Mäher seinen Eingang findet (Bild Position 2).
  • Er sollte in Bögen durch die Fläche geführt werden damit der Mäher ihn bei Bedarf auch zügig findet (Bild Position 3).
  • Er wird am entferntesten Ende der Fläche mit dem Begrenzungsdraht verbunden (Bild Position 4). Nun kann man den Rasenmäher-Roboter so einstellen, dass er gelegentlich am Ende des Suchdrahtes anfängt zu mähen um angelegene Stellen der Rasenfläche hinreichend oft zu mähen.

Wer sich an ein paar Tipps hält und bereit ist, sich etwas mit der Materie zu beschäftigen, der wird mit einem perfekten Rasen belohnt und hat darüber hinaus eine Menge Zeit gespart.

Zurück