Smartes Öffnen der Gartenhütte

01.07.2014

Die Gartenhütte im neuen hundhome ist der Abstellplatz für Rasenmäher, Fahrräder und Garten-Utensilien. Damit diese Gegenstände sicher verwahrt werden können muss die Türe zur Hütte natürlich gut verschlossen sein. Das wurde bisher mit einem gewöhnlichen Vorhängeschloss erledigt. Bei einer Familie mit Kindern im Teenager-Alter ist es nicht so einfach, dafür zu sorgen dass der richtige Schlüssel an der richtigen Stelle ist und auch nicht verloren geht. Das Problem habe ich gelöst indem ich die Türe umgebaut habe und in die Heimautomatisierung integriert habe.

Umbau der Türe

Im ersten Schritt wurde die Türe umgebaut. Beim Türblatt wurde dazu im Bereich des Schlosses eine Aussparung geschaffen, in die ein geeignetes Einsteckschloss für Außentüren passt. Solche Einsteckschlösser findet man in jedem Baumarkt. Bitte darauf achten dass es für außen geeignet ist und die richtige Ausrichtung hat (links/rechts-Anschlag)

Bildquelle: wagner-sicherheit.de

Nachdem das Schloss eingepasst ist, wird von innen ein Brett vor gebaut weil die Türe ansich nicht dick genug war und verstärkt werden musste. Es werden dann noch die entsprechenden Blenden montiert. Außen eine Blende mit Knauf und innen eine Blende mit Türgriff. So ist es von außen nicht ohne Schlüssel zu öffnen.

Jetzt kommt die andere Seite dran. Unsere Gartenhütte hat dort keinen Türrahmen, sondern ein zweites Türblatt welches sich gegenläufig öffnen lässt. Somit muss die sog. Schlossfalle - also diese Metallblende in die das Türschloss einrastet - in die gegenüberliegende Türe eingebaut werden. Weil ich das System später in die Automatisierung integrieren will, montiere ich eine Schloßfalle mit eingebautem elektromagnetischem Türöffner. Hier bitte wieder auf die Ausrichtung linke/rechts achten. Wobei bei diesen Teilen die Ausrichtung oft wählbar ist durch Drehen des Frontblechs.

Für die Montage muss auch an der zweiten Türe eine Aussparung vorgenommen werden in die der Türöffner sauber hinein passt. Es ist darauf zu achten, dass der Türöffner auf einer Höhe liegt mit dem Schloss und dass der Abstand der Türen zueinander dicht genug ist so dass das Schloss ordentlich einrastet.

Innen wird ein entsprechendes Kabel verlegt welches den elektrichen Türöffner an die Steuerung anschließt. Im Bereich des Türscharniers habe ich das Kabel mit einer Steckverbindung versehen, so dass man die Türe für Wartungsarbeiten öffnen und Ausbauen kann und das Kabel dazu leicht auftrennen kann.
Am Schluss musste ich bei der ersten Türe noch eine breitere Leiste über den Spalt zwischen den Türblätter befestigen der ein Eindringen von Einbruchswerkzeug im bereich des Spalts erschwert. Bei der Montage dieser Leiste sollte man beachten, dass sie von innen verschraubt ist damit man von außen nicht durch einfaches Lösen der Schrauben diese Sicherheitsfunktion außer Kraft setzt.
Durch diesen Schritt ist die Türe mechanisch fertig vorbereitet. Das ganze wird farblich angepasst so dass der Umbau nicht auffällt. Als Schließzylinder habe ich beim Sicherheitsdienst einen angefertigten Zylinder herstellen lassen, der mit dem gleichen Schlüssel bedienbar ist wie die Haustüre. Somit bleibt die Anzahl der Schlüssel überschaubar.

Die Steuerung.

Ziel ist es am Ende, dass den Schlüssel eigentlich nicht verwenden muss sondern die Türe sich über das Automatisierungssystem öffnen lässt. Der elektrische Türöffner ist dabei das Kernelement.
Im Sicherungskasten der sich in der Gartenhütte befindet, wird die dazugehörige Ansteuerung verbaut. Die besteht aus einem Unterputz-Schaltaktor von Homematic oder HomematicIP. Dieser wird wieder in einem Hutschienenleergehäuse untergebracht und ordentlich im Sicherungskasten an eine Phase und einen Nullleiter angeschlossen. Den Schaltausgang des Aktors habe ich mit einem Klingeltrafo verbunden der wiederum an die Leitung des elektrischen Türöffners gekoppelt ist. Somit wird bei jeder Betätigung des Schaltaktors der Türöffner betätigt. Beid er Auswahl des Klingeltrafos ist die Anschlußspannung des elektrischen Türöffners zu beachten.

Jetzt wird der Homematic Aktor nur noch mit der Homematic CCU verbunden und in eine entsprechende Regel eingebunden. Dabei ist die Regel so zu programmieren, dass der Türöffner nach Auslösen der Regel für eine angemessene Zeit von Sekunden aktiv ist und dann nach Ablauf der Zeit wieder automatisch aus geht. Im hundhome habe ich die Zeit auf relativ lange 10 Sekunden eingestellt. Innerhalb der Familie hat sich ein Anwendungsfall ergeben, dass jemand in der Wohnung auf einen Knopf drückt (Multitaster im folgenden Bild unten rechts) und dann 10 Sekunden Zeit hat um über die Terrasse zur Gartenhütte zu gehen.

Homekey Smartphone App

Nun möchte ich das Programm auch gerne über eine Smart Phone App auslösen. Dazu habe ich die App HomeKey für Android ausgewählt. Diese gibts im Google Play Store. In dieser App lässt sich nicht nur die Homematic Keymatic als Türöffner einstellen, sondern man kann bei der Premium-Version auch einen zweiten Aktor einstellen als Türöffner. Dazu ist folgendermaßen vorzugehen:

  • Weil man in der Homekey App nicht direkt die Ausführung eines Programms als Zielaktion definieren kann, sondern nur den Druck einer Taste auf einem Taster, muss man einen Taster simulieren. Dass geht bei der CCU mit den sogenannten virtuellen Fernbedienungen. Im Web-UI der CCU unter Einstellungen -> Geräte -> Zentrale findet man 50 sogenannte virtuelle Fernbedienungen. Man nimmt sich einer der freien Kanäle und nennt ihn entsprechen dem Zweck - bei mir "Gartenhütte".
  • Die Seriennummer dieser virtuellen Fernbedienung trägt man im nächsten Schritt in der HomeKey App ein unter "zusätzliche Aktoren" (Premium Version only). Nun wird beim Bedienen des Sliders der App diese virtuelle Taste gedrückt.
  • Im dritten Schritt verbindet man in einem Programm in der CCU diese virtuelle Taste mit dem entsprechenden Programm was man eingerichtet hat für den Türsummer der Gartenhütte.

Nun kann man mit der App die Gartenhütte öffnen durch Betätigen des Sliders.

Wer möchte kann wie im Bild oben zu sehen noch eine Webcam einbinden damit man beim Nutzen der App auch immer einen Blick auf das gewünschte Areal hat.
Um versehentliches Auslösen zu vermeiden, nutze ich die App immer nur lokal. Sie funktioniert also nur, wenn ich im eigenen WLAN angemeldet bin. Man kann sie auch so konfigurieren, dass über einen SSH-Tunnel ein Remote-Zugriff möglich ist, das habe ich aber bewusst nicht eingerichtet.

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