Hifi Gehäuse mit Wasserkühlung

23.07.2005

Um den PC zum HTPC zu machen, muß vor allem ein passendes Gehäuse her. Ziel ist das HIFI Maß. Das bedeutet eine Desktop-Bauweise.
Als Baugrundlage dient ein Siemens Nixdorf Scenic D6! Um alle notwendigen Baugruppen unterzubringen, muß die Front vollständig verändert werden

Die Planung

Wie man sieht, passt die ursprüngliche Front nicht. Die 5,25" Laufwerksschächte müssen verschoben werden, damit der 360mm Radiator mit 3x120er Lüfter im Gehäuse untergebracht werden kann. Das Verschieben des Motherboard ist nicht möglich wegen dem Einpassen der PCI-Slotbleche auf der Rückseite.
Das Netzteil muss ebenfalls verschoben werden und wird direkt über der CPU quer liegen. Das ist eng zum CPU-Kühler, aber sollte passen.
Im Plan überstreckt der Radiator mit den drei Lüftern die gesamte Gehäusetiefe auf der rechten Seite. Die 5,25" Schächte wandern ganz nach links. Dazwischen liegen die Kühlwasserpumpe und der Wasservorratsbehälter.

Der Umbau

Nach dem Abnehmen des Gehäusedeckels erschließt sich die ursprüngliche Aufteilung:

Das Motherboard ist noch das Alte von Siemens und dient hier nur zum Einpassen der neuen Gehäuseformen.
Zuerst werden die nicht mehr benötigten Innereien entfernt.

Diese Mittelschiene ist nur zur Versteifung eingehängt und kann beliebig herausgenommen werden.
Auf der Gehäuserückseite wird das Anschlußblech ersetzt durch ein ATX-Konformes Blech. Die Fläche oberhalb dieses Bleches wird komplett ersetzt durch ein neues Stück Stahlblech. Danach wurde der neue Ausschnitt für das Netzteil eingepasst. Der alte Netzteil-Ausschnitt lbleibt unverändert. Dort werden lediglich die Rundungen rausgeschnitten.

Das Netzteil passt so ins Gehäuse. Der Abstand zum Motherboard und speziell zur CPU wurde mit dem Test-Board ausprobiert. Das Netzteil hat wenige Millimeter Luft zum CPU Kühler.
Der alte 5,25" Schacht wird mit einem Stahlblech verschlossen. Der rechteckige Ausschnitt rechts ist nötig, weil der 360er Radi mit Anschlüssen länger ist als die lichte Weite im Gehäuse. Für den Controller der 12v Wasserpumpe und den Vorratsbehälter wird aus einem alten PC (486er DX33) der 4fach 3,5" Schacht geschraubt und hier eingebaut. Dieser ist geschraubt/geklemmt, damit man ihen später leicht rausnehmen kann. Das Ganze hat nach vorne ein Loch.

Im nächsten Schritt wird ein 5,25" Schacht eingebaut.

Der Schacht stammt ebenfalls von einem alten 486er Bigtower und wurde von 5 Slots auf 3 reduziert.
Wegen der Stabilität ist das Teil unlösbar befestigt. Damit man an die Schrauben zwischen 5,25" und 3,5" kommt, muß man den 3,5" Schacht lösen.

Vorbereitung des Einbaus

Als Halterung für Bedienelemente wird ein 5,25" Einbaurahmen erstellt:

Ein zweiter Rahmen trägt das LCD-Display.

Ausserdem wird eine USB-Relais-Karte eingebaut. Mit einer Fernbedienung und Girder als Software wird damit die Beleuchtung des Vorratsbehälters bzw. die Helligkeit des LCD Displays geschaltet. Damit wird quasi eine Art Standby-Mode des Gerätes erzeugt.

Für den Vorratsbehälter der Wasserkühlung wird ein 3,5" Rahmenhalterung gebaut.

Der Einschalter, der Reset-Taster und die LEDs für Power und HDD werden in eines der PCI-Slotbleche verlegt, weil sie für den eigentlichen Gebrauch des HTPCs keine Rolle spielen und in der Front nur stören würden.

Der Gehäusedeckel

Der Gehäusedeckel wird aus Plexiglasplatten zusammengebaut

Die Belüftungsgitter der Seitenteile entstehen dabei aus Streckmetallplatten, die in die Plexiglasteile mit Giessharz eingeklebt werden. Vom aussen wird eine Window-Color Folie darübergeklebt, damit das Metallgitter aüßerlich sauber eingepasst ist und die Klebestellen verdeckt sind.

Hier sind von links nach rechts die Folien, die Metallgitter und die Plexiglas-Seitenteile zu sehen. NAch dem Verkleben sieht das folgendermaßen aus:

Nach dem Lackieren werden die Platten nicht mehr transparent sein und sie wirken mit den Gittern wie aus einem Guss.
Nach dem Verkleben sieht der Deckel so aus:

Der Messingrahmen wird später die Frontplatte halten

Nach mehreren Schichten Spachtel, Füller, Grundierung und Lack:

Und zum Anpassen auf dem PC:

Für den Bau der Front wird als Basis wieder Plexiglas verwendet. Zur Befestigung werden entsprechende Löcher gebohrt, in die später Schrauben geklebt werden. Die Trägerplatte wird mit dem Deckel verschraubt.

Die Passform wird geprüft:

Das Plexiglas wird für die DVD-ROM-Lade mit einem Schlitz versehen. Die Aussenseite wird mit zwei Aluminium-Blechen verdeckt. Das wird die spätere Sichtseite der Front.

Für das LCD-Display und den Wasserbehälter werden in die Alu-Bleche entsprechende Öffnungen eingearbeitet.

Der Schlitz in der Front wird schwarz lackiert. Dadurch entsteht der Eindruck von zwei getrennten Geräten. Das Gesamte wirkt somit etwas schlanker.

Die Bleche werden mit dem Plexiglas-Körper der Front verklebt und verschliffen.

Montage der PC-Teile

Als erstes werden die Teile der Wasserkühlung in das neue Gehäuse eingepasst.

ZumEinpassen der vorbereiteten Rahmen werden Dummy-Laufwerke montiert

Der Schlauchstutzen, der oben rausguckt, ist zum Befüllen und kommt später weg. Am Radiator wurde ein 3-fach T-Stück montiert. Dort kann man später Messfühler einbauen, ohne dass man die Schläuche ändern muss.
Jetzt werden abschließend die fehlenden Bauteile des PCs eingesetzt.

Der ATI-Grafikkartenkühler muß um 90 Grad gedreht werden. Es werden Schlauchtüllen angefertigt, damit 8/10mm Schläuche verwendet werden können.
Das Netzteil ist noch ausgebaut, aber bereits angeschlossen, damit das Kühlsystem befüllt werden kann. Um die Luft vollständig entweichen zu lassen, wird das Ganze in alle Rihtungen gekippt und geschüttelt. Es erfolgt abschließend eine ausgiebige Dichtheitsprüfung.

Danach wird das Netzteil montiert.
Der ursprüngliche Deckel des Siemens Gehäuses wird montiert, um die Temperaturentwicklung der CPU im geschlossenen Zustand zu testen.

Endgültig wird der neue Deckel verwendet mit der neuen Front.

Die Verwendung im Wohnzimmer

Mit den neuen Möbeln

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